Die Tätigkeit eines Beraters ist kein Coaching
In der Vergangenheit habe ich als IT Consultant sehr viel Zeit damit zugebracht mich auf dem neusten Stand des Fachwissens zu halten und dieses Wissen zu transportieren. Die Quintessenz komplexer Themen gut verständlich zu vermitteln ist laut den Resonanzen von Kunden und Kursteilnehmern eine meiner besonderen Stärken. Ich war Lehrer und Berater in Situationen in denen spezialisiertes Wissen zur Entscheidungsfindung notwendig war.
Als ich im Bereich Personal und Business Coaching wirksam wurde dachte ich, dass diese Fähigkeit auch hierbei nützlich sein könnte. Dann stieß ich auf Coaching Artikel in denen gefordert wurde, dass Coaching eben keine Beratung sein soll, dass also keine Inhalte vermittelt werden. Es geht beim Coaching darum, das Empowerment des Coachees (Klienten) zu stärken, wobei inhaltlich nicht das eigene Mindset (die eigene Denkweise / das eigene Wissen) mit einfließen soll.
Beim Integrieren dieser Forderung in meine innere Landkarte bemerkte ich dann, dass ich in der Tat gerne auch beim Coaching Wissen vermittelte. Sollte ich mir das nun abgewöhnen und die schönen Zitate von Einstein, das wirtschaftliche Kow-how und die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse zurückhalten? Sollte ich aufhören Coaching Tools an Führungskräfte weiter zugeben?
Dazu fiel mir dann Watzlawick ein, der sinngemäß sagte: „Man kann nicht nicht kommunizieren“.
Ebenso ist es wenn sich zwei oder mehr Menschen persönlich oder virtuell (durch das Internet, Bücher, Filme und andere Medien) begegnen „Man kann nicht nicht beeinflussen“. Wann immer eine Begegnung stattfindet wirken wir aufeinander und beeinflussen uns gegenseitig.
Die Frage die sich stellt ist: Auf welche Weise beeinflussen wir uns gegenseitig?
Tauschen wir Wissen aus? Gibt es eine Auseinandersetzung von Meinungen? Dominieren wir die andere Welt mit unserer Sichtweise? Oder stellen wir die passenden Fragen, damit sich die Lösungen im Anderen entwickeln können?
Das Ergebnis meiner Gedanken dazu war dann, dass ich den Coachee in erster Linie durch Coaching Tools darin begleite eigne Lösungen zu finden, die sich ökonomisch in seine innere Landkarte integrieren. Doch schon diese Begleitung ist ein Wissenstransport, ebenso wie Feedbacks und ein paar gute Ideen, die der Coachee selber noch nicht hatte.
Die gesunde Mischung aus Coaching und Beratung
Daher prägte ich den Begriff Awareness Consultant für meine Tätigkeit. Ein Consultant ist ein Berater. Ein Awareness Berater ist jemand, der dabei behilflich ist die Fähigkeit zum Gewahrsein für die eigenen Gedanken und Gefühle zu fördern. Wie so oft kommt es auf eine angemessene Mischung an. Das Coaching ohne die Beeinflussung steht natürlich im Vordergrund, aber ohne den Einfluss der eigenen Welt des Beraters kann diese nur theoretisch stattfinden. Deshalb passt auch nicht jeder Coach in jeder Situation zu jedem Klienten.
Was mir in meinen Coaching Sitzungen klar wurde ist, dass meine Klienten oftmals über hochspezialisiertes Fachwissen und Kompetenzen verfügen, die außerhalb meiner eigenen Fähigkeiten liegen. Doch das ist für ein gutes Coaching nicht entscheidend. Der Coach bildet keine Führungskräfte oder Spezialisten aus. Er kann aber behilflich sein, den Kontakt zu vorhanden Ressourcen zu verbessern, verzerrte Realitäten wahrzunehmen und zielgenaue Pläne für eine erfolgreiche Zukunft zu entwickeln.
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